Wieder friere ich in der Nacht. Das Frühstück besteht aus trockenem Baguette, Haribos und Milch. Ich kann mir keinen Kaffee kochen, weil ich seit Sevilla noch keine passende Gaskartusche für meinen Kocher gefunden habe. Die Mitnahme von Gaskartuschen im Flugzeug war nicht erlaubt. Der Adapter für die in Spanien/Frankreich üblichen Kartuschen liegt in Gifhorn.
Ich muss das Zelt feucht zusammenpacken und schleppe mich danach müde und lustlos zur ersten Pause mit Kaffee und Sandwich.
In der Hoffnung auf einen guten Radweg / eine gute Streckenführung bin ich zu einem weiter östlich verlaufendem Jakobsweg gefahren, der mich in Richtung Orleans bringen sollte. Als ich den Weg erreiche muss ich feststellen, daß dieser “Weg” auch mit gutem Willen nicht mit dem Rad zu fahren ist. Nach ersten Versuchen dem Weg zu folgen stehe ich vor einer Wiese und die Entscheidung ist klar. Ich werde den Rest der Strecke auf der Hauptstrasse (D-950) fahren. Als dann Regen einsetzt, schwere LKW mit viel zu geringem Abstand und viel zu hoher Geschwindigkeit an mir vorbeifahren ist der Moment gekommen an dem ich mich heulend in den Strassengraben legen möchte. Nur weil ich keine passende Stelle dafür finde fahre ich weiter.
Keine Gaskartusche, zu leichter Schlafsack, nachlässige Streckenplanung, Haribos zum Frühstück – das sind zuviel Fehler. Im Moment sieht es so aus, als ob nicht das (Hinter-)rad sondern der Fahrer das größte Problem ist.