Gestern Abend sitze ich zusammen mit zwei Mitbewohnern vor dem kleinen Firefox Ofen, ein Studentenpaar (Jura) aus Glasgow und Italien. Wir reden unter anderem über den Brexit und der junge Mann bekennt sich als “ideologischer EU-Befürworter”. Die EU solle sich möglichst schnell – ohne England/Wales – weiter integrieren. Diejenigen, die für “Leave” gestimmt hätten, seien die Armen und Dummen. Mir erscheint die unkritische EU-Euphorie der weltoffenen und gebildeten Menschen im Moment wenig nützlich zu sein um das Dilemma aufzulösen. Vielleicht war diese Euphorie – verbunden mit Arroganz – sogar eine der Ursachen der Spaltung. Und vielleicht haben es Menschen wie Juncker oder der unsägliche Herr Schulz auch einfach zu weit getrieben und lassen uns jetzt ungläubig vor dem Scherbenhaufen stehen.
Den Tag vertue ich mit Spazierengehen, Essen, Musikhören und Lesen – in wechselnder Reihenfolge.
Am Nachmittag kommt ein Mann in das Böd und repariert Feuermelder und Anderes. Ich bin im Moment der einzige Bewohner und nachdem alles gerichtet ist, kommt er in meinen Raum – ich höre Musik – und erstattet Bericht was gemacht wurde und was noch zu tun sein wird. Mir fällt dazu nur ein Begriff ein: “Werkstolz”. Diese Erfahrung ist nicht neu aber selten.