Nach einer überraschend kühlen Nacht packe ich am Morgen meine Taschen in “Reisekonfiguration”. Während der letzten Radreisen habe ich mir eine gewisse Routine und feste Plätze für alle Dinge angewöhnt und ich finde mich schnell wieder in die Routine ein.
Trotz strahlend blauem Himmel ist die Luft am Vormittag noch kalt. Ich fahre in “lang”, stelle auf den ersten Kilometern noch etwas am Sattel nach und bekomme in einem kleinen Vorort von Sevilla ein kleines Frühstück.
Die Strassenverhältnisse und die Fahrweise der Autofahrer ist besser als befürchtet. Auch auf Abschnitten entlang der Hauptverkehrsstrassen fühle ich mich nicht unsicher. Die Seitenstreifen sind breit und meistens in akzeptablem Zustand. Dazu kommt, dass der Rückspiegel (links) jetzt wieder auf der “richtigen” Seite ist und ich – anders als in UK – die von hinten kommenden Fahrzeuge rechtzeitig sehen kann. Nach der Mittagspause in Pilas wechsel ich auf “kurz + Sonnencreme”. Die Fahrt durch den Donana Nationalpark nach El Rocio mit leichtem Rückenwind auf einer wenig befahrenen Strasse ist richtig schön. Unmittelbar nach dem Park beginnen riesige Erdbeerplantagen in Folien-Gewächshäusern. Der Erdbeergeruch ist so intensiv, dass ich ihn sogar beim Radfahren erlebe.

In Matalascanas erreiche ich am frühen Nachmittag den Atlantik, mein erstes Etappenziel. Hintern, Hände und Rücken wollen sich nur langsam wieder ans Radfahren gewöhnen und daher suche ich mir dort eine Übernachtung.

Matalascanas ist ein reiner Touristenort. Auf dem Weg zu dem kleinen Hotel sehe ich viele offensichtlich leerstehende Ferienhäuser, grosse leere Parkplätze und kaum Menschen. So kann es gerne weitergehen!