Don’t Drink and Drive

Die letzte Übernachtung stellt sich als einer der Glücksfälle heraus, die man nur erleben kann, wenn man Glücksfälle zulässt. Nach einem vergeblichen Versuch im einzigen Hotel eines kleinen Dorfes ein Zimmer zu bekommen, fahre ich 15km weiter bis Saint-Jean-Saint-German für den nächsten Versuch. Es ist spät und ich folge einer unscheinbaren Ausschilderung in den kleinen Ort. Tatsächlich finde ich am Ende des Ortes ein Gästehaus in einer schön gelegenen alten Wassermühle. Der sehr nette Wirt macht mir einen fairen Preis, gibt mir ein tolles Zimmer, einen Liter Milch fürs Abendbrot und am Morgen ein gutes Frühstück. Auch er wundert sich, daß ich sein Haus ohne “Booking.com” gefunden habe.
Für die Fahrt nach Blois lasse ich mir Zeit. Ich komme an Weingütern und an Champignon Kellern vorbei und überlege einen Moment, an einer Besichtigung eines Weinkellers mit anschließender Weinprobe teilzunehmen. Das Bedürfnis ist geweckt. Statt der sonst üblichen Cola / dem Eistee genehmige ich mir jeweils ein Glas Wein in den Pausen. Gut, daß ich nicht an einer Hauptstrasse neben schweren LKW fahren muß.
Ich leiste Abbitte bei FS, der mir vor zwei Jahren vorgeschlagen hatte mit ihm von Gifhorn durch Frankreich an den Atlantik zu fahren. Ich hatte mit der Begründung abgelehnt, daß mir das Radfahren in Frankreich keinen Spaß machen würde. Ich revidiere meine Meinung: Bei guter Auswahl der Strecken kann Radfahren in Frankreich sehr schön sein!

Morgen ist Ruhetag. Meine Beine brauchen Ruhe, Wäsche muss gewaschen werden, die Kette muß gespannt und die Strecke bis Köln geplant werden.