Der Zirkus des Schleusens von gestern Abend wird heute fortgesetzt. Um 9Uhr bin ich auf dem Wasser, melde mich beim Schiffshebewerk an und erfahre, dass das Schiffshebewerk an Montagen nichts hebt.
Dafür darf ich aber – als das nächste Binnenschiff talwärts schleust – mitschleusen. Bei dem aktuell niedrigen Wasserstand in der Elbe und im Magdeburger Hafen wird vermutlich die gesamte Hubhöhe von ca. 18m genutzt. Entsprechend lang(weilig) wird der gesamte Vorgang – insbesondere die Schwimmpoller nehmen dem Vorgang das letzte Stückchen Spannung. Vor der Tiefwasserschleuse zwischen dem Magdeburger Hafen und der Elbe warte ich nochmal eine Stunde und bin gegen Mittag endlich auf der Elbe.
Der Wasserstand der Elbe soll im Moment nur 54cm betragen, die Strömung ist mässig und unterstützt das Vorankommen mit 2-3km/h. Bald ist vom Lärm der A2 nichts mehr zu hören. Ausser einer Fähre und einem Paddelboot sehe ich auf den folgenden 40 Kilometern kein weiteres Schiff oder Boot. Ich gleite auf glattem Wasser mit ruhigen Schlägen und etwa 10km/h an der wilden – wenn auch nicht völlig unberührten – Uferlandschaft vorbei: so habe ich mir das Rudern auf der Elbe vorgestellt!