Gestern habe ich in Münster einen ersten Ruhetag eingelegt. Heute geht es dafür nach einem gemeinsamen Frühstück mit Thekla relativ zeitig aufs Rad in Richtung Niederlande.
Ursprünglich wollte ich ab Münster den Radfernweg R1 befahren. Das Fahren nach der Empfehlung des Navis auf den Landstrassen ist aber hier im Münsterland und später auch in den Niederlanden für mich in Ordnung und deutlich kürzer als die verschlungenen Seitenstrecken des R1. Die Landstrassen haben fast durchgängig gute Radwege und sind nicht zu stark befahren.
Die Fahrt durchs Münsterland bedient alle meine Klischees (Pferde, liebliche Landschaft, herrschaftliche Gutshöfe, Klöster, Priester, Nonnen, Glockengeläut…) – und ich freue mich darüber.
Hinter der Grenze zu den Niederlañden geht es unverändert weiter (mit der Bedienung meiner Klischees): tolle Radwege und Strassen, riesengrosse Höfe, Gazelle Fahrräder, keine Gardinen in den Fenstern, gepflegt Gärten, Pindakaas etc. – auch darüber freue ich mich.
Jetzt bin ich gespannt auf den Moment, an dem
a) mein Vorrat an Klischees aufgebraucht ist
b) neue Klischees gebildet werden
c) bestehende Klischees revidiert werden müssen
Nach etwas Überwindung verbringe ich die erste Nacht im Zelt. Das Wetter ist gut, es ist wenig Betrieb, der Campingplatz ist recht gepflegt und er liegt direkt an der Ijssel. Jetzt, wo alles aufgebaut und an seinem Platz ist, fühlt sich Zelten auch wieder gut an.