Auf dem Shetland-Mainland fahre ich heute in Richtung Norden, mit der Fähre auf die Insel Yell und von dort weiter auf die Insel Unst. Unst ist die nördlichste bewohnte Insel der Shetland Inselgruppe.
Das Radfahren ist einfach schön. Ich habe Glück mit Wetter und Wind. Die Strassen sind in gutem Zustand und es gibt nur wenig Verkehr. Ich sehe heute keinen einzigen anderen Radfahrer, dafür grüssen mich jetzt sogar entgegenkommende Autofahrer. Alle fahren sehr rücksichtsvoll.
Vereinzelt wird in kleinen begrenzten Bereichen – vermutlich nur für den persönlichen Bedarf – Torf gestochen. Die beindruckend weiträumige, karge und amphibische Landschaft wirkt wie ein Miniatur Norwegen.
Die gut fahrbaren Anstiege (< 9%) gehen selten über 100 Meter Höhe hinaus – summieren sich aber trotzdem zu vielen Höhenmetern. Dabei bewährt sich die gegenüber dem letzten Jahr geänderte Grundübersetzung meines Rades: ich nutze jetzt regelmässig auf den Anstiegen und Abfahrten (bis 45km/h) die volle Bandbreite der 14 Gänge der Rohloffnabe.
Interessant sind die vielen verlassenen und verfallenen Häuser und Höfe. Die Ruinen zeigen die Kamine oder Feuerstellen als die wichtigsten und robustesten Bestandteile der Häuser.