Einerseits war die Nacht im Zelt kälter als erwartet. Andererseits erinnere ich mich wieder daran, daß Zelten auch entspannter sein kann als Übernachtungen im Hotel.
Vormittags fahre ich in der Nähe der Sanddünen die letzten Kilometer bis zur Fähre hinüber nach Royan. Es kommen mir viele Radwanderer entgegen. Viele mit grossem Gepäck, einige sogar mit Anhänger. Dieser Abschnitt ist schön und zu Recht eine Standardstrecke der Radwanderer.
Als ich in Le Verdon am Fährhafen ankomme legt die Fähre in Richtung Royan gerade ab. Ich freue mich über die verlängerte Pause und nehme das als Beleg dafür, daß ich wieder zurück in den Reise-Modus gefunden habe.
In Royan verabschiede ich mich erstmal vom Atlantik.
Nachdem ich die Umgebung der Stadt verlassen habe fahre ich auf kleinen Strassen zwischen Getreidefeldern ins Landesinnere. Es kommt mir vor wie im Sommer in der Krummhörn.
Ich wehre mich innerlich gegen das Vergleichen gemäß “sieht aus wie…” und kann es doch nicht lassen. Der Antrieb Muster, Wiederholungen oder Strukturen zu entdecken ist zu groß. Irgendwie will ich mir die komplexe Welt etwas übersichtlicher machen, manchmal hat eine solche Reduktion Vorteile.
Der Campingplatz heute gehört zur günstigeren Campingplatzkategorie. Ausser mir übernachtet noch eine Gruppe Monteure in einer der Hütten. Dafür ist das Essen gut, reichhaltig und günstig und die (Küchen-, Kneipen-, Camping-) Chefin nett und chaotisch.