Nach der Fahrt mit der Hurtigrute bis Harstedt fahr ich mit dem Rad ca. 30km bis zur “Europastraße 10” (= E10). Dort nehme ich den Bus bis Narvik. Ich weiß nicht, daß in schwedischen Zügen die Mitnahme von Fahrrädern eigentlich nicht möglich ist. Mit symbolischer Demontage des Vorderrads und des Sattels gelingt es mir aber doch das Rad in die “Ofotenbahn” mitzunehmen.
Ab dem Ort Boden im Schwedischen Lappland ist der Zug bereits voll belegt. Ich übernachte dort und erlebe am Sonntag in dem Ort ein kleines idyllisches Dorffest – mit historischem Handwerk, Musik und selbstgemachtem Kuchen.
Von Boden aus nehme ich einen Direktzug nach Göteborg (16 Stunden Fahrzeit) und spare mir damit ein Umsteigen in Stockholm mit dem Rad. Die Diskussionen um die Fahrradmitnahme sind diesmal etwas umfangreicher als am Vortag.
Wegen der Schwierigkeit beim Radtransport in der Bahn und sehr kräftigem Westwind steht der Entschluss schnell fest noch heute mit der Fähre weiterzufahren. Statt nach Kiel fahre ich kurz entschlossen über das Kattegat nach Frederikshavn. Froh über die moderate Temperatur, die flache Strecke, das leichte Fahren und darüber endlich nicht mehr in Fähren oder Zügen rumhängen zu müssen radel ich gleich am Abend noch knapp 30km in Richtung Süden. Dann suche ich mir ein lauschiges Plätzchen um das Zelt aufzubauen.
Ich freue mich auf die jetzt wieder dunklen Nächte und die noch kommenden Tage auf dem Rad: jetzt in Dänemark, zwischen Getreidefeldern, Kartoffeläckern und Ostsee.