Nachdem es gestern keine Wale zu sehen gab bekomme ich am Morgen das Geld für die Tour erstattet (“Walgarantie”) bevor ich mich auf den Weg zur Fähre zur Insel Senja mache.
Vor dem Büro wartet mit mir ein junger chinesischer Mann um Tickets für eine Tour zu buchen. Er spricht kaum Englisch und nutzt lächelnd die Sprachausgabe seines Smartphones zur Kommunikation. Er erfragt, daß ich aus Deutschland stamme und sucht danach ein Weile in seinem Smartphone herum. Dann bildet er eine selbst gesprochene Frage aus der ich die Worte “Schwarzwald” und “Nähe” meine heraushören zu können. Ich antworte kurz mit “no”. Weder befinden wir uns in der Nähe des Schwarzwalds, noch wohne ich dort und überhaupt habe ich keine Lust auf diese Form der Kommunikation.
Nach meiner Karte (mit recht großem Maßstab) soll es auf der Insel Senja hauptsächlich an der Küste entlanggehen – ich erwarte entspanntes Fahren auf Küstenstraßen und habe mich mal wieder getäuscht. Die “kleinen” Berge zwischen den Fjorden gehen von Meereshöhe auf 500m herauf (Schneereste) und gleich wieder herunter.
Die neueren Tunnel sind mit “Fahrrad-Warnung” versehen. Vor der Einfahrt in den Tunnel drücken Radfahrer einen Knopf und eine Warnlampe informiert Autofahrer von beiden Seiten des Tunnels, daß sie mit Radfahrern im Tunnel zu rechnen haben. In älteren Tunnels gibt es keine Warnung und keine Beleuchtung. Es ist ziehmlich gruselig in einem Tunnel ohne Beleuchtung – dessen Enden nicht zu sehen sind – mit dem Rad zu fahren. Ich werde meine Stirnlampe ab jetzt während des Tages griffbereit haben.
Am Abend finde ich einen wunderschönen Ort mit sehr schönem Hotel (Tip des “Norwegers” in Ørnes), fast ohne Wohnmobile und fast ohne deutsche Motorradfahrer. Offenbar tatsächlich ein Geheimtip für Norweger.