Nach dem Kopfsteinplaster vom Vortag lasse ich mich auf keine weiteren Experimente ein und fahre durchgängig auf der Hauptstrasse bis zur Grenze nach Spanien. Der Himmel ist bedeckt, Regen ist für heute und morgen angekündigt.
An Strassenkarten habe ich “Portugal-Süd” 1:200000 (ein Weihnachsgeschenk) und einzelne Seiten aus dem “Grossen Strassenatlas Europa” 1:500000 dabei. Vor der Fahrt habe ich “Tracks” der Strecke von anderen
Radfahrern/Wanderern als Referenzen auf das Garmin geladen. Die etwas feinere Planung am Vortag mache ich mit OSMAND. Wenn nötig, erzeuge ich dabei eine “Route” und lade diese zusätzlich auf das Garmin. Während des Fahrens nutze ich neben der Darstellung der vorbereiteten “Tracks” zusätzlich die “Routing” Funktion des Garmins. Grundlage aller
elektronischen Planungen sind die aktuellen OpenStreetMaps. Man könnte glauben, dass diese Wunderwerke der Technik immer zu gleichen Ergebnissen kommen – das ist nicht so. Oft kann ich zwischen zwei oder drei Varianten wählen. Und die letzte Entscheidung treffe ich ohnehin auf der Strasse.

Zum Fahren ist heute soviel zu sagen: Das Klettern im “Parque Natural do Monte Aloia” ist schön und anstrengend, die Durchfahrt durch das Stadtgebiet von Vigo (“spanisches Gelsenkirchen”) ist elendig und gefährlich. Ich frage mich, wie die Wanderer dieses Stück überstehen.
Als der angekündigte Regen einsetzt, erreiche ich 20km hinter Vigo eine Pilger Herberge. Ich teile mir mit zwei Männern eine Viererkabine in einem grossen Schlafsaal. Diese Kabinen haben etwa die Grösse eines Schlafwagenabteils im Zug. Ein “Böd” auf den Shetlands wäre mir lieber.