Die Behauptung des Mitarbeiters von Sustrans scheint sich heute zu bestätigen. Die Strecke aus Edinburgh heraus ist gut ausgeschildert, auch die Wege und Strassen scheinen allgemein in besserem Zustand zu sein. Am Vormittag quere ich die Bucht Firth of Forth über die eindrucksvolle Forth Bridge.
Am Abend überquere ich die nicht weniger eindrucksvolle Tay Bridge vor Dundee. Auf beiden Brücken sind in geringen Abständen Schilder einer Telefonseelsorge am Brückengeländer angebracht. “- need to talk to someone?”
Es gibt aber auch Abschnitte am Brückengeländer, an denen die Paare der Region ihr Glück verewigt haben. Eine Weile denke ich mir Szenarien aus, wie einzelne Menschen die Brücken zu beiden Zwecken – Glück und Leid – genutzt haben könnten.
Auf den Gleish Hills erlebe ich für einige Kilometer eine weniger intensiv genutzte karge Natur. Der Rest der Strecke ist dagegen wieder stark landwirtschaftlich genutztes welliges Land und erinnert mich an die Fahrt durchs Weserbergland vor knapp drei Wochen.
Ich dachte, dass ich alle Widrigkeiten und Gemeinheiten des Radfahrens kenne. Heute habe ich eine neue Gemeinheit kennengelernt: Mit einem schweren Rad eine längere Strecke bergauf an Feldern entlangfahren, auf denen gerade Gülle ausgebracht wird.
Die “Taybridge vor Dundee” – ist das die (oder eher der Wiederaufbau) , von der Fontane schreibt (“Die Brücke über den Tay” diese schaurig schöne Ballade:…..: “Hei! Wie Splitter brach das Gebälk entzwei! Tand, Tand ist das Gebilde von Menschenhand. . . . “) ?
Ich erinnere mich an “Tand, Tand ist das Gebilde von Menschenhand” aus der Schule und hatte es Shakespear zugeordnet. Aber Wikipedia klärt auf: Du hast Recht und Fontane nimmt Bezug auf die Hexen bei Macbeth von Shakespear. Dieser Fontane ist für seine Zeit auch gut rumgekommen.