Am Morgen sind die Sonnenstrahlen schon so kräftig, dass ich das Zelt gegen 9Uhr trocken zusammenlegen kann. In Anbetracht des Standorts direkt an der Ijssel und der Jahreszeit ist das bemerkenswert.
Das Radfahren bei leichtem Ostwind und den guten Radwegen ist sehr angenehm, bessere Bedingungen kann ich mir kaum vorstellen. In der Mittagszeit fahre ich vorbei an prächtigen Häusern mit grossen blühenden Bäumen in den Vorgärten durch das Universitätsstädtchen Wageningen. Es ist eine fast irreale Idylle.
Ich sehe etliche “Bakfietsen” – ein Fahrradtyp, für den ich mich interessiere, seit mein Enkel im Bakfietsenalter ist. Meistens wird hier junges Gemüse darin transportiert und seltener Blumen.
Hinter Utrecht (und vor Den Haag) verändert sich wieder das Landschafts- und Siedlungsbild, das durch die Entwässerungskanäle und die grossen Gärtnereien geprägt wird. Ich muss an die Geschichte der Ente “Alfred Jodokus Kwak” aus “Grosswasserland” denken.
In Wageningen habe ich meine Halkyone gekauft. Vor 2 Jahren. Im Frühsommer. War 2x da. Habe Prototypen auf dem Neder-Rijn probegepaddelt…..und auf dem Steg am Ufer in der Sonne gesessen und über das Leben und die Welt nachgedacht.
Klischees: Wageneningen hat meinem Klischee von “Holland” so gar nicht entsprochen: recht einsame/natürliche Umgebung, lauschige Ufer, viel Bäume/Wald, … und vor allem : es gab Berge (okay: “Berge” aus ostfriesischer Sicht….zumindest aber waren es “Hügel”, eizeitliche….), das passte gar nicht in mein Bild von den Niederlanden.
Und wenn ich jetzt über damals nachdenke, dann fallen mir Gesprächfetzen ein, die ich mit den beiden Verkäufern des kleinen Hinterhof-Kanuladens führte, z.B.: “Sabattieren – das sei gefährlich; die beiden hätten ihre Erfahrung damit. Nämlich danach (noch) nicht wieder ins “normale” Leben zurückgefunden…” Na denn……