Lofoten

Beim Frühstück in Ørnes treffe ich einen älteren Radfahrer wieder, den ich schon am Tag vorher kurz gesehen hatte. Wie sich später herausstellt ist er Norweger aus Brønnøysund, der die Strecke Brønnøysund – Tromsø bereits “13 oder 14” mal mit dem Rad gefahren ist. Er hat die besten Strecken, die besten Übernachtungsmöglichkeiten und die Abfahrtszeiten der Fähren im Kopf. Er – wie auch andere Radfahrer – empfiehlt die Expressfähre von Ørnes nach Bodø und rät von der Weiterfahrt auf der “17” ab (landschaftlich nicht reizvoll, sehr anstrengend und gefährlich).

Mir ist das sehr Recht – meine Beine sind schwer  von den letzten Bergetappen. Also lege ich einen Fährentag bis Moskenes ein.  Die Linienfähren in Norwegen sind relativ günstig wenn man mit dem Rad unterwegs ist. Die Herausforderung besteht darin herauszubekommen wann und wo sie fahren. Hier hilft weder mein Radreiseführer noch sind die Fahrpläne in Papierform oder im Internet für mich hinreichend verständlich.

Schon länger habe ich den Verdacht, daß meine GPS-Route (von einer Website für Radrouten) nicht wirklich von einem Radfahrer sondern eher von einem Motorradfahrer aufgezeichnet wurde. Der Verdacht wird weiter erhärtet als ich mit “dem Norweger” die weitere Strecke bespreche. Die geplante GPS-Route werde ich nicht mehr weiter nutzen und mich statt dessen an den Empfehlungen real existierender Radfahrer und der Papierkarten orientieren.

In Bodø verdöse* ich auf dem Marktplatz bei schönem Wetter die Zeit bis zur Abfahrt der Fähre. Mit der Fahrt zur südlichen Spitze der Lofoten Inselgruppe (Røst, Værøy, Moskenes) fahre ich dem schlechten Wetter entgegen, das laut Vorhersage noch bis morgen andauern wird. 

* für Leser in Indien: “dösen” bedeutet “halb schlafend”

1 Kommentar auf “Lofoten

  1. Joachim Lent sagt:

    Gute Fahrt weiterhin und einen erholsamen Fährentag, der dich ja wirklich einen gewaltigen Sprung in Richtung Norden voran bringt – wenn dann auch der Schwarzeis-Nationalpark “rechts” liegen bleibt.
    Ich habe mir soeben ein neues Fahrrad gekauft – mit Riemenantrieb! Das alte wird nach geschätzten 16.000 km allmählich irreparabel.
    Viel Spaß weiterhin!

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