Elbe in der Sächsischen Schweiz

Die TID wurde abgesagt und ich werde im Lande bleiben und die Elbe von der Tschechischen Grenze aus abwärts rudern.
Vor vier Tagen hatte ich Boot und Ausrüstung nach Schmilka gebracht, war gestern mit Siegrid gemeinsam wieder hergefahren und habe heute das Boot bei Flusskilometer 4,6 eingesetzt.Trotz des breiten und sehr stabil liegenden Bootes muss ich mich auf den ersten Kilometern sehr auf das Rudern konzentrieren. Die Elbe fließt schnell in dem engen Tal, die Tonnen kommen schnell näher, das Wasser ist unruhig wie das Schraubenwasser eines Binnenschiffs und alle paar Kilometer ist auf Fährbetrieb zu achten.Hinter Bad Schandau wird die Strömung ruhiger, dafür erzeugt ein sehr kräftiger Wind, der gegen die Strömung steht, hohe kurze Wellen.

Ich bin einige Wochen nicht gerudert und erwartete zur Eingwöhnung die ersten 30km ruhig und entspannt rudern zu können. Am Bootssteg in Pirna angekommen bin ich geschafft und erwarte mit Demut die kommenden Tage.

Von der Schlei zum Fehmarnsund

Nachdem Novecento einen Tag auf dem Dach des VW-Bus gelegen hat, raffe ich mich am 11.7.2019 endlich auf und fahre noch ohne konkrete Streckenplanung in Richtung Schlei. Der Plan ist, von Lindaunis aus sowohl in Richtung Schleswig wie auch in Richtung Schleimünde/Ostsee zu rudern. Als ich vor der Brücke Lindaunis im Stau stehe ändere ich den Plan und fahre über Kappeln zur Marina Arnis als Ausgangspunkt meiner Tour.

Für den kommenden Tag ist ruhiges Wetter angekündigt. Ich belade das Boot mit grossem Gepäck (Zelt, Kochutensilien). In Schleimünde will ich abhängig von Wind und Wellen über die weitere Strecke entscheiden. Auf der Schlei komme ich zügig voran, hinter Kappeln überhole ich sogar ein kleines Segelboot unter Motor und bin überrascht, daß in der schmalen Fahrrinne zwischen Kappeln und Maasholm auch die grossen Segelyachten unter Motor kaum schneller sind. Auf der Ostsee bei Schleimünde gibt es nur schwache Dünung und ich entscheide mich für die Fahrt in Richtung Eckernförder Bucht. Am Nachmittag nehmen Wind und Wellen zu, das Rudern wird anstrengender und ich übernachte in Karlsminde, einige Kilometer vor Eckernförde.

Nach ausgiebigem Frühstück mit frischen Brötchen ist das Zelt schnell abgebaut und das Boot beladen. Direkt vor Karlsminde quere ich die Eckernförder Bucht. Weil Wochende ist und ich keine Warnzeichen an den in der Karte angegebenen Stellen entdecken kann, hoffe ich, daß das Warngebiet “Eckernförde Süd” nicht aktiv ist und ich nicht versehentlich Ziel eines Torpedos werde. Verlässlichere Informationen wären mir lieber.

Vor Einfahrt in die Kieler Förde werden die Wellen unangenehm. Gelegentlich läuft eine sich brechende Welle von der Seeseite auf das Boot zu und verpasst mir eine Dusche. Wind und Wellen schieben mich in die Förde hinein und ich probiere verschiedene Methoden um das Boot auf den Wellen ein kurzes Stück surfen zu lassen. Bei Laboe quere ich die Förde und sehe mir das U-Boot Mahnmal an, bevor ich die Förde wieder verlasse und zum nächsten Campingplatz rudere.


Am Morgen tun mir noch immer Füsse, Hände und Rücken weh. Der Himmel ist bedeckt. Das Wetter und die Dünung wären günstig zum Rudern. Trotzdem beschliesse ich, mich einen Tag zu erholen. Offenbar strengt mich das Rudern an der Küste mehr an als auf Kanälen oder Flüssen.

An den zwei folgenden Tagen weht der Wind mit 15kt und die Wellen zeigen gelegentlich kleine Schaumkronen. Ich bleibe auf dem Zeltplatz und nutze die Zeit um das Auto aus Arnis nachzuholen.

Nach den Ruhetagen rudere ich weiter entlang der Küste in Richtung Weißenhaus. An der Einfahrt in das Warngebiet Todendorf halte ich Ausschau nach Hinweisen auf Aktivierung des Gebietes für militärische Übungen. In der Ferne (Neuland) sehe ich wechselnd rot-gelbe Lichtzeichen. Das Leuchtfeuer bei Todendorf ist dagegen nicht aktiviert und ich folgere daraus (wie in der Eckernförder Bucht), dass das Warngebiet nicht aktiv sei. Ich habe mich offenbar geirrt: nach etwa zwei Kilometern werde ich per Lautsprecher aufgefordert das Warngebiet zu verlassen. Ich drehe um und harre notgedrungen vor dem Warngebiet aus bevor ich am späten Nachmittag endlich weiterfahren kann. Erst spät erreiche ich den Strand vor Weißenhaus, mache einen kurzen Spaziergang zu der Ferienanlage “Weißenhäuser Strand” und übernachte im VW-Bus.

Ich bekomme Besuch von Siegrid. Weil ich erst ab 17Uhr in das Warngebiet Putlos einfahren kann, verbringen wir den Tag in Heiligenhafen und ich erkunde eine geeignete Anlege- und Aufladestelle für das Boot. Am Abend beschliesse ich meine Tour mit der Fahrt von Weißenhaus bis Heiligenhafen gegen stärker werdenden Wind aus Ost.

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Lf Hiker | E.Pointal contributor

2019-07-12 17.49.23   

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2019-07-13 18.41.38   

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2019-07-17 20.07.39   

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2019-07-18 19.46.32   

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Das Rudern längerer Strecken entlang einer Küste hat besonderen Reiz. Es erfordert allerdings Flexibilität und höheren Aufwand bei der Planung.

Vorläufiger Abschluß

Die Übernachtung in Hitzacker mit allem Komfort tut gut. Beim ausgiebigen Frühstück unterhalte ich mich mit einem Radfahrer, der auf dem Elbe-Radweg in Richtung Hamburg unterwegs ist.
Selber mit dem Ruderboot statt mit dem Rad unterwegs, ist mein Abstand zu dem Elbe-Radweg Fahrer hinreichend gross, dass er mir als gedanklicher Spiegel dienen kann. Warum nur nimmt dieser Herr die Mühen des Radfahrens gegen den Wind auf sich?

Das Wetter ist freundlicher als am Vortag, die Strecke bis Lauenburg kürzer. Ich probiere verschiedene Strategien um die optimale Linie auf dem breiter werdenden Fluss zu finden. (z.B. – 1. Gleichmässig Ziehen und bei Drehung auf der jeweils entgegengesetzte Seite überziehen in Anlehung an das Zentrieren von Thermik – 2. Konstanten Kompasskurs fahren und Differenz zum Kurs über Grund beobachten – 3. Weite Schlangenlinien rudern und GPS-Geschwindigkeit in der Phase des Vorrollens beobachten.) Weiter entwickel ich ein alltagsphysikalisches Modell des Strömungsprofils der Elbe. Das Modell hat eine hinreichend gute Prognosefähigkeit und ich nenne es daher mein “Standardmodell der Elbströmung”. Die Feststellung der “hinreichenden Prognosefähigkeit” führt mich wiederum zu der Frage nach der Sinnhaftigkeit von Modellen, die nicht mehr “Prognosefähigkeit” sondern “Welterklärung” beanspruchen.

Weil ich im Moment keine Lust mehr habe den Elbe-Seitenkanal zurück nach Braunschweig zu rudern und zuhause besser einige Dinge erledigt werden sollten, beende ich zunächst die Tour nach 352 Kilometern. Das Boot stelle ich für ein paar Tage bei der RG-Lauenburg unter. In ein paar Tagen werde ich wissen, ob bzw. in welcher Richtung ich die Tour fortsetzen werde. Eine Woche später fahre ich wieder nach Lauenburg, lade das Boot aufs Auto und bringe es auf zurück nach Gifhorn. Die Strecke Lauenburg-Cuxhaven werde ich ein anderes Mal rudern.

Streckenverlauf der Elbe-Rudertour 2018

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Lf Hiker | E.Pointal contributor

2018-09-08 19.27.03   

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Braunschweig – Mieste

2018-09-09 21.19.59   

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Mieste – Magdeburg

2018-09-10 18.04.57   

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Magdeburg – Bittkau

2018-09-11 19.15.05   

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Bittkau – Wittenberge

2018-09-12 18.56.15   

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Wittenberge – Hitzacker

2018-09-13 17.27.17   

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Hitzacker – Lauenburg

Es wird anstrengend

Die letzte Nacht im Zelt war wenig erholsam. Ich hatte das Zelt zwischen zwei Buhnen direkt am Elbufer in Nähe zum Boot aufgebaut. Bis spät in die Nacht herrschte rege Aktivität im Tierreich und den Geräuschen nach zu urteilen waren nicht nur massenweise Enten, Gänse oder anderes Kleingetier unterwegs.

Am Morgen sind ein paar Sonnenstrahlen zu sehen. Den Rest des Tages bleibt es bedeckt mit gelegentlichem Regen, niedrigen Temperaturen und einem zunehmend frischeren Gegenwind aus Nordwest. Bis Dömitz zeigte mein Navi die Lage der Fahrrinne auf dem breiten Fluss an. Das war insbesondere bei dem aktuell niedrigen Wasserstand sehr nützlich und ich konnte mich dadurch relativ einfach immer im Bereich der günstigsten Strömung halten. Ab Dömitz wird nur noch die Flussmitte dargestellt und in der Folge gerate ich einige Male in untiefe Bereiche. Bei Gegenwind auf der breiten Elbe über eine Sandbank mit nur 10-20cm Wassertiefe zu rutschen kostet Kraft und Geschwindigkeit.Die letzten Kilometer des Tages sind ohnehin die unangenehmsten Kilometer. Heute kommen gegen Ende noch Kälte, Gegenwind und unklare Streckenführung dazu. Zum Ausgleich für die letzten zwei Stunden Plackerei gibt es ein komfortables Zimmer in Hitzacker.