Radfahren in Corona Zeiten

Für dieses Jahr hatte ich mir vorgenommen die Donau vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer kennenzulernen. Der Plan war gewesen, zuerst die Strecke Gifhorn -> Obere Donau mit dem Rad zu fahren und mich dann Ende Juni in Ingolstadt mit dem Ruderboot Novecento der TID (Tour International Danubia) anzuschliessen.
Die TID wurde wegen des Risikos von Corona Infektionen abgesagt. An Radtouren war bis jetzt wegen unsicherer Übernachtungsmöglichkeiten nicht zu denken.

Mit leichtem Gepäck, Zelt, warmem Schlafsack und kleiner Küche ohne Kocher mache ich mich heute auf den Weg in Richtung Regensburg (Donau). Weil ich östlich am Harz vorbei nach Thüringen fahren möchte, ist mein erstes Ziel der kleine verwunschene Fachwerkort Hornburg im Harzvorland.
Die Betreiber von “Reinhards Pension” – Monica und Thomas Dahms – haben ausser einer guten Übernachtungsmöglichkeit sehr viel zu Kultur und Geschichte der Region anzubieten. Bevor ich müde von nur 70km Radfahren mein Zimmer beziehe, bekomme ich von Thomas Dahms (Historiker, Verleger und Textautor diverser Geschichts Comics) im Innenhof einen einstündigen Crashkurs zur Geschichte der Welfen und Ottonen, der geschichtlichen Bedeutung Gifhorns (neben Celle und Halberstadt), der frühzeitlichen Geschichte des unteren Donauraums und überhaupt der gesamten europäischen Geschichte der letzten 5000 Jahre.
Damit habe ich nicht gerechnet: Bei Einhaltung der geltenden Hygieneregeln erlebe ich statt befürchteter Corona-Distanz Freundlichkeit und ein interessantes Gespräch.
Ich freue mich wieder unterwegs zu sein!