Ruhetag in Edinburgh

Pflichtprogramm für heute: Kette spannen und ölen, Reifendruck auf Sollstand bringen, kleine zusätzliche blinkende Lichter anbringen, Lebensmittel einkaufen und Strassenkarten besorgen.

Die Karten besorge ich mir direkt im Schottland Büro von Sustrans. Sustrans ist in UK die für das Radwegenetz zuständige halbstaatliche Organisation. Ein sehr freundlicher Mitarbeiter, selber enthusiastischer Radfahrer, berät mich bzgl. der kommenden Strecken und der verfügbaren Karten: welche Fährverbindungen vorab unbedingt geklärt werden sollten, welche Strecke nicht ausgeschildert sind usw.. Er selber ist Open Street Map Verfechter in dem Büro und kümmert sich um die Pflege der OSM Daten für Schottland.

Er stimmt meinen Beobachtungen zu, dass die in den Karten als “traffic-free” gekennzeichneten Strecken häufig nur Radwege an Hauptverkehrsstrassen sind und dass das “Netz” mitnichten ein Netz, sondern allenfalls eine Sammlung von Radwegen darstelle. Die Konstruktion eines Netzes aus dieser Sammlung sei wohl dem Druck nach schnellem Erfolg geschuldet. Die seltsamen Wegweiser (“Eigenartige Beschilderung”) seien bei der Inbetriebnahme einzelner Radwege als Kunst gedacht gewesen – jetzt würden leider Kunst und Radwege insbesondere in England verkommen. Sustrans Schottland habe dagegen ein höheres Budget und der Stellenwert des Radfahrens sei hier höher. Wir werden sehen.

Das touristische Besuchsprogramm für Edinburgh beschränke ich auf die Burg und auf “The Royal Mile”.

Hier gibt es das ganze Programm um meine vorhandenen Klischees zu bestätigen: Schottenröcke, Dudelsackspieler, Cashmere-Schals, Tweet-Sakkos, Whisky, Geister etc.

Das ist alles gut und schön, ich bin aber hierher gekommen um neue Erfahrungen zu machen und um neue Klischees zu bilden.