… darüber muss man schweigen.

Heute ist Ruhetag in Cambridge.

Ich habe nur einen kleinen Teil der Texte von Ludwig Wittgenstein gelesen und von diesem Teil allenfalls Bruchstücke verstanden. Die Gedanken des vor 100 Jahren fertiggestellten Tractatus wurden von ihm selber und von anderen inzwischen weiterentwickelt. Die Biographien beschreiben einen extremen und gedanklich unabhängigen Menschen. Die Grabstätte und der Grabstein – man muss etwas suchen – kann an Einfachheit und Beschränkung nicht überboten werden. “Wovon nicht gesprochen werden kann, darüber muss man schweigen.”📺

Im “Cambridge University Press Bookstore” stehen in den Regalen griffbereit all die Bücher, die man lesen und verstehen müsste um unser aktuelles Wissen über uns und das, was die Welt im Innersten zusammenhält, überblicken zu können. Deprimiert darüber, dass mir das in absehbarer Zeit nicht gelingen wird, verlasse ich das Geschäft. Stattdessen wende ich mich den Fahrradgeschäften der Stadt zu und erstehe eine neue kurze Radhose.

Nehme ich die Zahl der Colleges und die Menge und das Aussehen der Touristen- und Studentengruppen als Indikator, dann ist offensichtlich, dass akademische Titel aus Cambridge international stark nachgefragt sind.

Was Cambridge aber gegenüber z.B. Göttingen als Universitätsstadt wirklich heraushebt, sind die vielen nebeneinander liegenden Rudervereine direkt in der Stadt an der Cam. Es gibt einen durchgehenden Bootssteg, der sich über mehrere hundert Meter erstreckt. Da würde auch den Kollegen von Normannia Braunschweig das gleichzeitige Anlegen von zwei Vierern gelingen.